Sonntag, 31. Juli 2016

Umme Ecke: Villa Hügel

Es muss ja nicht immer die Fernreise sein. Auch in der direkten Umgebung gibt es verdammt schöne Ecken! Insbesondere der ach-so-graue-Ruhrpott bietet sehr viele Möglichkeiten. Und so entdeckte ich die Villa Hügel...

Zunächst das wichtigste für kleine Mini-Trips: Die Villa Hügel ist denkbar einfach zu erreichen (denn natürlich ließ sich Familie Krupp eine eigene Bahnhaltestelle bauen, Essen-Hügel) und der Eintritt ist mit 5€ auch vollkommen im Rahmen. Sonntags werden um 11:00 Uhr und 14:00 Uhr Führungen für 3€ angeboten. Wir waren ca. eine Stunde vorher da und kurze Zeit später war unsere Tour auch bereits ausgebucht.


Das Grundstück an sich und die Gebäude im Besonderen sind wahnsinnig beeindruckend. Jede Pore dieses Villa strahlt die Macht (und das Geld) aus, das die Familie Krupp eine zeit lang besaß. Man kann sich quasi vorstellen, wie Kaiser Wilhelm II. durch die Räume flanierte. Gleichzeitig wird man von der Masse an Kitsch regelrecht erdrückt. Dunkle Holzpaneele, Wandteppiche, Stuck, Goldverzierungen... Dezent geht anders, aber dezent war sicherlich auch nicht das Ziel (zumindest nicht das Ziel der späteren Krupp-Generationen).


Sehr spannend sind auch die Einblicke in die Familiengeschichte. So viel Reichtum, so viel Platz (knapp 300 Zimmer für eine handvoll Personen, that's life!) aber ebenso viele Schicksale und Dramen. 

Mit der Eintrittskarte erhält man nicht nur Zugang zur Villa, sondern auch zum großen Park. Wir haben nur einen kleinen, winzigen Teil entdeckt. Das Wort "Hügel" steht nämlich definitiv nicht ohne Grund im Namen. 



Außerdem liegt der Baldeneysee direkt vor der Tür bzw. in diesem Fall dem Tor. Perfekt für einen kleinen Abschlussspaziergang (keine Hügel mehr, juhuu!) und ein Stück Kuchen in den eher "traditionellen" Cafés am Ufer.


Kurzum: Ein perfektes Ausflugsziel für einen entspannten Sonntag mit einem Touch deutscher Geschichte! :)


Dienstag, 26. Juli 2016

Santa Clara. Ach nööö.

Irgendwann während unserer Reiseplanung schlief ich mal wieder vorm laufenden Fernseher ein. Diesmal ausgerechnet, während wir eine Reportage über Kuba sahen. Später erzählte mir Fred von diesem Städtchen, Santa Clara, und was für eine spannende Rolle diese Stadt in der kubanischen Geschichte spielt. Wir checkten Google Maps, sahen wie nah es an Trinidad liegt, suchten nach einer Viazul-Verbindung und damit stand es fest: Einen Tag verbringen wir in Santa Clara! Danke, liebe Reportage!

06:30 Uhr, langsames Eintrudeln am Busbahnhof Trinidad. 10:15, Ankunft Santa Clara. Gebuchte Weiterfahrt nach Havanna um 16:25. Erst fragten wir uns noch, ob das vielleicht nicht viel zu wenig Zeit für so eine spannende Stadt sei. Das Ergebnis: Nein. Definitiv nicht. Zumindest für uns!


Direkt nach der Ankunft wird klar: Bisher haben wir nirgendwo so unfassbar aufdringliche Taxifahrer (und Verkäufer sonstiger Dienstleistungen) getroffen wie hier. Fünf Minuten nach Ankunft ist die Laune auf dem Tiefpunkt. Wir beschließen, direkt zum Che Guevara Memorial zu laufen. Dafür ist Santa Clara schließlich berühmt: Die Grabstätte des kubanischen Heldens, ein großes Mausoleum inklusive Museum! Aus kindlichem Trotz, weil die Taxifahrer so nerven, will ich mit Gepäck und bei über 30 Grad zu Fuß gehen. Den einen Kilometer schaffen wir ja wohl! Wir laufen also los und hören uns einen Kilometer lang das mittlerweile bekannte "Kzzz Kzzz"-Geräusch an, mit dem Taxifahrer an uns vorbeifahren und zur Mitfahrt bewegen wollen. Unsere Aktion scheint auf wenig Verständnis zu stoßen. Kurz vor Ziel ein weiterer Taxifahrer: Hey, das Mausoleum ist geschlossen! Braucht ihr nicht hin! Soll ich euch in die Stadt fahren? Wir fühlen uns reiseerfahren und klug, so dass wir dies nicht beachten und weiterlaufen. Ankunft am Memorial, durchgeschwitzt und kaputt. Und die Erkenntnis: Verdammt. Das Ding hat wirklich geschlossen!


Zum Glück kann man dennoch ein wenig auf dem Gelände rumstreunern und das wirklich ganz interessant gestaltete Denkmal bewundern.



Wir beschließen, zurück in das Zentrum zu spazieren und uns dort einmal umzugucken. Wir werden erneut von "Kzzz Kzzz!" und "Taxi Taxi!" begleitet, kommen aber irgendwann an. Leider haut uns das Zentrum auch nicht wirklich um. Unspektakulär, voll, dreckig und viel zu viel "Kzzz Kzzz!". Frustriert suchen wir einen netten Ort, um eine kalte Tukola zu genießen. Wir finden eine kleine Cafeteria, bei der wir die CUP-Preise in CUC zahlen müssen. Also 25x so viel. Ist uns auch egal, hauptsache etwas kaltes trinken. Als Tourist auf Kuba (insbesondere ohne Spanischkenntnisse) muss man eben dann und wann Lehrgeld zahlen. 

Direkt nach Verlassen der Cafeteria folgt schon wieder ein "Kzzz Kzzz!" Ich bin kurz davor, endgültig auszurasten- Und drehe mich zu der Kellnerin um, die mir meine geliebte Sonnenbrille nachträgt, die ich auf dem Tisch liegen ließ. Ich schäme mich angemessen und wir beschließen, wieder zum Memorial zu laufen, uns dort in den Schatten zu legen & einfach zu warten, bis der Bus wieder fährt. Wir lernen dort noch eine nette Spanierin kennen, die uns Tipps für unseren nächsten Stop in Vinales mitgibt und genießen die Ruhe. Ruhe ist tatsächlich etwas seltenes auf Kuba. 

























Der Nachmittag kommt, wir steigen in den Bus und weiter geht's für eine Zwischenübernachtung nach Havanna. Leicht gefrustet beschließen wir, in Havanna für die Nacht ein Hotel zu nehmen. Und zwar ganz dekadent eine Hotelempfehlungen des Reiseführers! Das erweist sich als gute Entscheidung, nicht zuletzt wegen der unfassbar schönen Lage am Rande eines Waldes. Beendet wird der Tag versöhnlich mit einer Tukola, Reis mit Bohnen, einer Ameisenstraße quer durchs Hotelzimmer und der Erkenntnis: Man muss eben nicht jeden Ort auf der Welt mögen.






Sonntag, 24. Juli 2016

Trinidad - 2 Tage in der pastellfarbenen Seifenblase.

Wenn ich an Trinidad zurückdenke, denke ich an Häuser in Bonbonfarben und quietschbunte Sahnetorten, die durch die Straßen getragen werden. (Letzteres ist kein Witz. Leider wissen wir bis heute nicht, was es mit diesen Torten auf sich hatte...)


Fast wäre meine Beziehung zu dieser Stadt direkt am Anfang gescheitert. Nach 5 Stunden Busfahrt und mit leichtem Jetlag kamen wir in der Dämmerung am Busbahnhof an. Und es trat das ein, wovor der Reiseführer bereits warnte: Eine Menschentraube stand hinter einem Absperrband, wedelte mit Broschüren und schrie uns an. Heute kann ich darüber müde lächeln und verstehe, dass es nunmal so läuft. Quasi jeder Vermieter, der noch ein Zimmer frei hat, steht hier und sucht nach spontanen Übernachtungsgästen. Die Aussage, dass man bereits eine Unterkunft hat, wird scheinbar häufig als Ausrede genutzt, denn den einen oder anderen Anbieter wurden wir erst nach der erste Straßenecke los. Mit Entspannung war es hier bei mir vorbei und ich danke Fred für seine Engelsgeduld.


Das Städtchen an sich hat man recht schnell gesehen. Es ist wahnsinnig gepflegt. Vor ein paar Jahren gab es wohl ein großes Stadtjubiläum und die Fassaden wurden noch einmal frisch gestrichen, hiervon profitiert das Stadtbild immer noch. Abends spielen im Stadtzetrum Livebands und man kann bei einem Mojito (oder in unserem Fall bei einer Tukola) den Salsatänzern zusehen.



Ein kleines Highlight fanden wir recht zufällig: Das Convento de San Francisco de Asis. Für kleines Geld (1 CUC) erhält man den Zutritt zu einem Museum (natürlich mit dem obligatorischen Panzer, der ausgestellt im Garten steht...) und vor allem: Zum Dach und Glockenturm! Der Aufstieg ist klapprig und steil, aber es lohnt sich. Der Ausblick über Stadt und Umland ist fantastisch!



Für die großen Erkundungstouren in der Umgebung waren wir leider nicht lange genug in Trinidad.
Einen halben Tag verbrachten wir am Playa Ancon. Dieser hochgelobte Strand war... nun ja... ein schöner Strand. Sand, Wasser, Hotels und Palmen. Liegen mit Schirm bekommt man in der Nebensaison ohne Stress, wenn man möchte bekommt man Cocktails bis ans Handtuch gebracht. So lässt es sich aushalten! Ein Bus fährt für wenig Geld von zwei Sammelpunkten innerhalb der Stadt mehrmals am Tag zum Strand und auch wieder zurück. Wir nahmen (wie viele, viele andere) die letzte Rückfahrmöglichkeit und waren beeindruckt, wie viele Menschen noch in einen vollen Bus passen, wenn ein kubanischer Busfahrer das möchte. That's Cuba. :) Wir haben einen halben Tag am Strand verbracht und das hat uns definitiv gereicht.


Einen weiteren Tag verbrachten wir im Parque el Cubano. Dieser hübsche Park mit Wanderweg und vielen Badestellen liegt ca. 5km außerhalb der Stadt. Wir fanden (nach ein paar Schwierigkeiten und langer Suche... ) einen sehr netten Taxifahrer, der uns in seinem Lada für 30 CUC dorthin fuhr, drei Stunden auf uns wartete und auch wieder zurück brachte.

Zu Beginn des Rundwegs zahlt man ca. 10 CUC und kann loslaufen. Der einfache Weg ist knapp 4km lang und führt über Stock und Stein an vielen kleinen Naturpools vorbei, in denen man schwimmen gehen kann. Am Ende wartet ein kleiner Wasserfall, an dem Einheimische und Touris ihre Sprungkünste zeigen. 




Sehr schade war, dass wir  aufgrund unserer kurzen Reisezeit sehr unspontan waren. Ansonsten hätten wir sicherlich auch noch die "großen Wasserfälle" in der Umgebung angepeilt.

So oder so- Trinidad ist ein süßes, kleines Städtchen mit tollen Ausflugsmöglichkeiten drumherum. In der Nebensaison war es zwar nicht leer, aber auch nicht überlaufen. In der Hauptsaison vermutlich ein wenig zu voll... Dennoch definitiv ein echtes Highlight!





Unsere Route durch Kuba - 1 Woche unterwegs im Kühlschrank

Wir hatten nur knapp eine Woche auf Kuba und daher war klar: Wir müssen uns beschränken. Es gibt so viel zu sehen und alleine für Havanna könnte man eine gesamte Woche einplanen. Daher entschieden wir uns für die Route Havanna - Trinidad - Santa Clara - Havanna - Vinales - Havanna.


Warum diese Route? Ehrlich gesagt vor allem deshalb, weil es die Busverbindungen nicht anders hergaben. Wir haben die Busse (Viazul) vorab online gebucht & gezahlt. Diese waren dann auch größtenteils vollkommen ausgebucht. Hängengeblieben wären wir dennoch nirgendwo. Wie sich herausstellte, fahren "Sammeltaxen" ebenfalls die Viazulrouten ab und nehmen in etwa den gleichen Fahrpreis. Da man von diesen Taxen jedoch von der Unterkunft abgeholt & auch dort wieder abgesetzt wird, spart man noch den Transport zur Unterkunft, der für uns Viazulfahrer noch anfällt.

Und wie sind diese Busse so? Von außen sehr modern, insbesndere verglichen mit den kubanischen Bussen. Diese sind in der Regel nämlich häufig einfach alte Laster mit einem aufgesetzten Blechkäfig. Die Viazulbusse nehmen offiziell nur Touristen mit, dies wurde jedoch bereits gelockert und man ist definitiv nicht nur mit anderen Touristen an Bord.


Die Sitze waren meistens plüschig, durchgelegen und konstant in Liegeposition eingerastet. Dazu eine Klimaanlage, von der sich die Deutsche Bahn definitiv eine Scheibe abschneiden kann. Unbedingt ein Jäckchen mitnehmen, es ist nämlich kalt. Sehr kalt. Grundsätzlich fährt man mit dem Viazul jedoch wirklich gut und bequem.


Die Busbahnhöfe sind recht modern. In Havanna liegt er etwas außerhalb, in Trinidad und Vinales direkt in der Stadt. Da ich Santa Clara furchtbar fand und in den wenigen Stunden keinen echten Überblick bekommen habe, kann ich nicht so recht einschätzen, wie weit er außerhalb lag. Jeder Bahnhof hat sein eigenes System, die Logik dahinter ist mir schleierhaft geblieben. Manchmal warf man einfach seinen Kram in einen Bus, manchmal gab es eine offizielle Gepäckabgabe, manchmal wurde Gepäck nur gegen die ominöse Gebühr von 1 CUC (die direkt in die Tasche des Fahrers floss) mitgenommen... Aber egal, unsere Reservierungen haben jedes Mal geklappt und alles lief glatt.


Die Busfahrer waren dann und wann recht speziell. Regelmäßig gab es Stops, die man so beschreiben kann: Bus hält. Fahrer steigt aus, kauft sich ganz in Ruhe einen Kaffee (siehe Foto), bringt ein Hemd in ein Haus, hält ein Quätschchen... Alle Passagiere sitzen im laufenden Bus und wundern sich. Busfahrer steigt wieder ein & weiter gehts. Anderherum ist die Wartetoleranz eher gering. Insgesamt haben wir zwei Mal erlebt, wie Mitfahrer nach den Pausen panisch aufschrien, da der Bus sich wieder in Bewegung setze aber noch nicht alle Passagiere von der 10-minütigen Pinkelpause zurück waren. Da sieht man also aufgeregte Passagiere im Bus, panische Passagiere die hinter dem Bus herrennen und einen absolut angenervten Busfahrer, der nicht so ganz verstehen mag, wieso er jetzt extra anhalten soll...

An jedem Busbahnhof warten um jede Uhrzeit unendlich viele (!) Taxifahrer, die sich mehr oder weniger charmant anbieten, die Unterkunft anzusteuern. Stranden wird man dort also definitiv nicht!

Dienstag, 19. Juli 2016

Crazy Cuba - Lessons Learned

8 Tage Kuba!
Viel zu wenig, um die Insel tatsächlich kennenzulernen.Viel, viel, viel zu wenig, um das Land auch nur ansatzweise verstehen zu lernen. Und dies trifft nicht nur zu, wenn man (wie wir...) kein Wort Spanisch spricht.

Unsere größten "Lessons Learned"? Definitiv die folgenden. Für viele Menschen sind diese sicherlich recht banal. Für uns, als durchaus reisefreudige Menschen, die jedoch noch nie im Bereich Mittelamerika/Karibik unterwegs waren, war all dies jedoch tatsächlich spannend und größtenteils neu. Nennen wir es daher "praktische Überlebenstipps für Newbies". Auch wenn es im Rückblick ein Traumurlaub war- Zwischendurch war ich der Verzweiflung nah und sehnte mich nach Ruhe und Ordnung. Dennoch- Ich möchte die Erinnerungen nicht mehr missen.

- Es ist heiß. Es ist laut. Es ist wirklich, wirklich laut! Es stinkt nach Abgasen. Es ist bunt. Zusammengefasst: Die komplette Reizüberflutung!



- Der Standard der Hotels entspricht sicherlich nicht dem, was man in Mitteleuropa kennt und erwartet. Dennoch hatten wir eigentlich nie Grund zu klagen. Insbesondere die Übernachtungen in den Casa Particulares waren klasse. Zwei Nächte buchten wir in Hotels, einmal sogar (Überbuchung sei Dank!) in der Präsidentensuite. Selbst die kam jedoch nicht an die meisten unserer privaten Casas heran.Wir hatten alle Casas vorab reserviert, da wir Horrorgeschichten über im Park schlafende Touristen dank Kuba-Reisehype lasen. Im Mai war es jedoch absolut entspannt und wir hätten definitiv auch spontan etwas gefunden. Spätestens am Busbahnhof wird man direkt von einer Horde Vermietern empfangen (und lautstark verfolgt...), die einem ihr Zimmer anbieten.

Unsere Empfehlungen:
Havanna I: Casa Eclectica 1925 (brandneues Bad, sehr professionell, tolles Frühstück!)
Havanna II: Casa Colonial Yadilis y Yoel (neu renoviert, tolle Dachterasse mit Meerblick (siehe Foto unten), leckeres Essen)
Vinales: Casa Grether Carlos (sehr nette Gastgeberin mit extrem guten Englischkenntnissen, schlichtes aber sauberes Zimmer, leider abenteuerliche Dusche)


- Im Zweifel ist jedes Auto ein Taxi. Ein laufendes Taxameter sahen wir nie. Irgendwann haben wir uns auch von dem Plan verabschiedet, nur in die chicken, gelben Taxen zu steigen. Wir haben vor dem Einstieg immer einen Festpreis ausgehandelt. Mangels Spanischkenntnisse auf unserer Seite und eher selten vorhandenen Englischkenntnissen auf der anderen Seite war dies oft ein kleines Abenteuer. Geklappt hat es immer, abgezockt wurden wir nie. Und wenn, dann so minimal, dass es uns auch egal war. Unser Highlight war definitiv die Fahrt in einem ur-ur-urlalten (!) Lada, der nur noch Schrittempo fuhr und einem herzlichen  Fahrer (ungefähr das Alter vom Auto), der uns zu einem Nationalpark fuhr, dort auf uns wartete und im Schrittempo wieder zurückfuhr. Meine Geldbörse schmücken noch heute die bunten, selbstgedruckten Visitenkarten, die fast jeder Fahrer stolz nach der Fahrt übergab. Ich-AG auf kubanisch.


- Das Essen, von dem wir vorab so viel schlechtes hörten, war gar nicht so übel. Meistens beschränkten wir uns auf Frühstück und Abendessen direkt von den Gastgebern der Casa. Dies war sehr günstig (Frühstück inbegriffen oder 5 CUC p.P., Abendessen 10 CUC p.P.) und wirklich lecker! Auch als Vegetarier gab es meist keine Probleme. Manchmal fiel die Wahl nicht sonderlich schwer, da eh nur Bohnen, Reis und Gemüse zur Auswahl standen.Manche Gastgeber gaben sich unfassbare Mühe und kochten noch extra Gemüsebratlinge oder ähnliches. Von den Zitronenkartoffeln träume ich heute noch dann und wann. Auch vom kubanischen Frühstück schwärmt mein Magen noch immer: Frisches exotisches Obst, Omelette, frisch gepresste Säfte, Kaffee mit Milch... Super lecker! "Brötchen" mit "Aufschnitt" gab es meist auch noch, dies war jedoch eher nicht so beeindruckend. Kurzum: Für Feinschmecker ist Kuba sicherlich nicht die perfekte Umgebung, aber man wird definitiv satt und es gibt wirklich nicht nur Reis mit Bohnen... Auch wenn letzteres ehrlich gesagt die Basis für quasi alles war und uns überraschend gut schmeckte. :)


- Selbst dem Trinken gebührt ein eigener Unterpunkt! :) Neben vielen, vielen Litern Flaschenwasser (auch genutzt fürs Zähneputzen) haben wir vor allem eine Liebe zu den kubanischen Softdrinks entwickelt. Coca Cola & Co. findet man in touristischen Gebieten zwar auch, aber nichts geht über Tucola! Doch eine Sache geht über Tucola: Pinita, die Ananaslimo. Da wir beide unsere kleinen Magenproblemchen entwickelten, hielten wir uns größtenteils an solche abgepackten Getränke. Tragischerweise kamen wir daher nur einmal in den Genuss eines Mojitos, da Eiswürfel aus Leitungswasser unserem Magen den letzten Dolchstoß versetzt hätten. Volles Risiko gingen wir dann bei einer Tour in Vinales ein, als wir zunächst einen frisch gepressten Ananassaft auf einer Farm bestellten. Ananassaft klingt unschuldig und schmeckt herrlich! Nach und nach wurden jedoch mit wilden Erkärungen (die wir natürlich nur halb verstanden) die verschiedensten Sorten Rum zugefügt, in nicht unerheblichen Maßen. Die weitere Tour hoch zu Ross verlief herrlich! :) Abends dann noch ein Cristal-Bier in der Casa und der Urlaubstag ist perfekt!



- That's Cuba! Diesen Spruch hörten wir von unserer charmanten Gastgeberin in Vinales und wurde quasi zu unserer Erklärung für alles. In der ganzen Stadt gibt es kein Wasser mehr zu kaufen? That's Cuba. Stromausfall in der ganzen Straße, da sich zwei Stromleitungen mal eben berührt haben? That's Cuba. In deiner Dusche hängt ein Stromkabel?  Thats Cuba. Du willst eine Internetkarte kaufen, diese sind jedoch für den Tag ausverkauft? That's Cuba. Alles nichts dramatisches, im Fall der Internetkarte war es sogar im Rückblick ein großes Glück. Eine internetlose Woche hat etwas herrliches, auch wenn ich mich auf dem Rückflug am Flughafen Panama direkt voller Vorfreude ins WiFi stürzte.That's Cuba bedeutet übrigens auch, dass im Zweifel immer jemand jemanden kennt, der eine Lösung für dein Problem hat. Du möchtest eine Reittour machen? Eine Sekunde, die Gastgeberin kennt bestimmt jemanden, der am nächsten Morgen in der Küche sitzt. Der kennt nämlich wiederum jemanden mit Pferden, der Touren anbietet. Oh, einen Taxifahrer kennt er natürlich auch. Und zack, schon sitzt du im Taxi zu deinem Ausflug.